Die Baufinanzierung der Deutschen Bank AG
Die Deutsche Bank AG (Unternehmenssitz Frankfurt am Main) ist mit einer Bilanzsumme von 1.629 Milliarden Euro und 101.000 Mitarbeitern (2015) das größte Kreditinstitut in Deutschland. Die 1870 in Berlin gegründete, international tätige Universalbank steht ihren Kunden auch mit Baufinanzierungen bundesweit zur Verfügung. Wir informieren Sie über die wichtigsten Merkmale der Immobilienkredite der Deutschen Bank (Stand: 2. August 2016).
1. Die Geschäftsphilosophie der Deutschen Bank
Die Deutsche Bank sieht sich als „führende Bank im Heimatmarkt Deutschland“, die zugleich über eine „starke Marktposition in Europa“ verfügt und außerdem „in den Regionen Amerika und Asien-Pazifik wesentlich vertreten“ ist. Die Deutsche Bank möchte „die führende kundenorientierte globale Universalbank sein“.
Ein „langfristiger Wandel der Unternehmenskultur im Finanzsektor“ ist nach Überzeugung der Deutschen Bank erforderlich. „Verantwortlichkeit muss im Fokus unseres Handelns stehen“. Dazu veröffentlichte die Deutsche Bank im Jahr 2013 „neue Unternehmenswerte und Überzeugungen“.
Ein „Integritätsausschuss“ der Bank soll insbesondere
- „ehrbares und sittliches Verhalten innerhalb und außerhalb des Unternehmens fördern“ und
- Rechts- und Reputationsrisiken für die Bank vorbeugend beobachten und analysieren.
Ziel der Deutschen Bank ist es, „die Einstellungen und Ziele unserer Mitarbeiter mit den Bedürfnissen unserer Kunden und der Gesamtwirtschaft in Einklang zu bringen“.
Ihre unternehmerische Verantwortung will die Deutsche Bank am „Konzept der Nachhaltigkeit“ orientieren, um Werte für Wirtschaft, Ökologie und Gesellschaft zu schaffen. Die Unternehmensstrategie ist Verbindung von „finanziellem Erfolg“ mit „ökologischer und sozialer Verantwortung“ ausgerichtet. Das Institut sieht sich als „verantwortungsvollen Unternehmensbürger“, der zur Bewältigung weltweiter Herausforderungen beiträgt. In der Vergangenheit hat die Deutsche Bank solche Ansprüche allerdings häufig nicht erfüllt.
Vielmehr fiel die Deutsche Bank durch etliche fragwürdige Aktivitäten auf, durch die Kunden und Gesellschaft teilweise schwer geschädigt wurden und die das Ansehen des Kreditinstituts stark in Mitleidenschaft gezogen haben. Der Börsenkurs der Deutschen Bank-Aktie lag am 01. August 2016 bei 11,79 Euro und damit 63,3 Prozent niedriger als Anfang August 2015 (32,20 Euro). Von ihren Höchstkursen vom Januar 2001 (Euro 104,19) und Mai 2007 (103,14 Euro) ist die Deutsche-Bank-Aktie ohnehin weit entfernt.
Zu den zweifelhaften Vorgängen, in die die Deutsche Bank nachweislich oder mutmaßlich verwickelt ist, gehören u. a.
- die mehrjährige Teilnahme der Deutschen Bank an der Manipulation des Libor-Zinssatzes, der auch für die Zinssätze von Hypotheken-Darlehen von Bedeutung ist (die Deutsche Bank leistete daraufhin Strafzahlungen an die Europäische Union sowie an Großbritannien und USA von insgesamt 3,25 Milliarden Euro; von Privatpersonen, Hedgefonds und Pensionsfonds angestrengte Schadenersatz-Prozesse laufen noch),
- die durch US-Justizministerium, EU-Kommission und/oder Schweizer Wettbewerbskommission vermutete Manipulation des Gold- und Silberpreises sowie von Devisen- und Anleihekursen,
- die Empfehlung an Kunden, angeblich sichere italienische Staatsanleihen zu erwerben, obwohl die Bank zum gleichen Zeitpunkt beabsichtigte, den Bestand der in ihrem Eigenbesitz befindlichen Staatsanleihen Italiens massiv zu reduzieren,
- Betrügereien beim Handel mit CO2-Zertifikaten, die zur Verurteilung mehrerer Mitarbeiter der Deutschen Bank wegen schwerer bandenmäßiger Steuerhinterziehung führten,
- der Verdacht auf Geldwäsche-Aktivitäten in Russland und Großbritannien,
- derzeit ebenfalls untersuchte, mögliche Verstöße gegen die im Zusammenhang mit der Krim-Annektion verhängten Sanktionen gegen Russland und
- die Beteiligung des ehemaligen Bank-Chefs Rolf Breuer an der Insolvenz des Kirch-Medienkonzerns (die Deutsche Bank leistete nach langem Rechtsstreit eine Vergleichszahlung von 925 Mio. Euro).
Auch Baufinanzierungs-Interessenten dürfte es künftig schwerfallen, angesichts derart massiver, sich auf einen langjährigen Zeitraum beziehenden Vorwürfe den Versprechungen der Deutschen Bank bzw. ihrer Berater allzu gutgläubig und unkritisch zu folgen. Die Wiederherstellung des zu großen Teilen zerstörten Vertrauens von Kunden und Öffentlichkeit setzt einen grundlegenden Kulturwandel im Hause der Deutschen Bank voraus.
2. Kontaktmöglichkeiten und Beratungstermine
2.1 Unternehmenssitz und Postanschrift
Der Firmensitz der Deutschen Bank AG befindet sich in 60325 Frankfurt am Main, Taunusanlage 12. Die Adresse der Deutsche Bank Privat- und Geschäftskunden AG lautet Theodor-Heuss-Allee 72, 60486 Frankfurt am Main.
2.2 Service-Telefonnummern
Ein 24-Stunden-Kundenservice (einschließlich kostenfreiem Rückruf) steht unter der Telefonnummer (069) 910-10000 zur Verfügung.
2.3 Facebook: „Deutsche Bank Service“
Wissenswertes zum Online-Banking der Deutschen Bank und zu diversen Fachthemen (z. B. staatliche Fördermittel) sind auf der Facebook-Seite des „Deutsche Bank Service“ (https://www.facebook.com/DeutscheBankService) eingestellt. Die Mitarbeiter des „Deutsche Bank Service“ stehen täglich zwischen 8 und 20 Uhr bereit, in Notfällen auch außerhalb dieser Zeitspanne. Das Social-Media-Team der Deutschen Bank hat die E-Mail-Adresse socialmedia.service@db.com. Die Webseite der Deutsche Bank Service lautet www.deutsche-bank.de/service.
2.4 Beratungen in Filialen, durch Beratungscenter und zu Hause beim Kunden
Baufinanzierungs-Beratungen finden in den Filialen der Deutschen Bank, künftig auch unter Einbeziehung von Beratungscentern statt. Auf Wunsch sind auch Beratungen zu Hause beim Kunden möglich.
Die Deutsche Bank verfügt in Deutschland über ein bundesweites Filialnetz mit derzeit 723 Geschäftsstellen, das allerdings bis Ende 2017 um 188 auf 535 Filialen (um etwa ein Viertel des bisherigen Filialnetzes) reduziert werden soll. In jeder der verbleibenden Filialen sollen künftig auch Private-Banking-Berater für vermögende Privatkunden bereitstehen. Die „Zusammenlegung“ von Filialen soll vor allem in Ballungsgebieten erfolgen.
Zudem werden in sieben oder acht Städten im Bundesgebiet „Beratungscenter“ mit insgesamt 360 bankfachlich ausgebildeten Mitarbeitern aufgebaut, die Deutsche-Bank-Kunden auch am Wochenende telefonisch, online oder per Chat beraten.
3. Finanzierungsrechner
Für Baufinanzierungs-Interessenten stehen auf der Webseite der Deutschen Bank verschiedene Finanzierungsrechner und weitere Tools bereit (Webseite https://www.deutsche-bank.de/pfb/content/pk-immobilie-baufinanzierung.html, Pfad: Reiter „Privatkunden“, Reiter „Immobilie“, dann rechts befindliche Liste „Rechner und Tools“).
3.1 Mietrechner
Der Mietrechner gibt bei Eingabe einer bestimmten Miethöhe Auskunft über die innerhalb von 10, 20 und 30 Mietjahren zu zahlende Gesamtmiete. In die Berechnung fließt eine angenommene jährliche Mietsteigerung in Höhe von 2 Prozent ein.
https://www.deutsche-bank.de/pfb/content/pk-service-rechner-und-tools.html#layer-35571
3.2 Eigenmittel- und Darlehensrechner
Der Eigenmittel- und Darlehensrechner stellt in Form eines kurzen Haushaltsrechners die monatlichen Einnahmen und Ausgaben (vor Aufnahme eines Baufinanzierungsdarlehens) gegenüber. Auf Basis eines vorhandenen Haushalts-Überschusses ermittelt der Rechner nach Auswahl einer bestimmten Zinsbindungsfrist (wahlweise 5, 10 oder 15 Jahre) den Darlehensbetrag, den sich der Baufinanzierungsinteressent unter Berücksichtigung eines aktuellen Zinssatzes leisten könnte.
https://www.deutsche-bank.de/pfb/content/pk-service-rechner-und-tools.html#layer-35570
3.3 „WohnBausparen-Rechner“
Der „WohnBausparen-Rechner“ ermittelt die bei bestimmten Sparbeiträgen sinnvolle Bausparsumme bzw. die zu erwartende Spardauer bis zur Zuteilung eines Bausparvertrages. Möglich ist auch die Vorgabe eines frühesten Auszahlungstermins. Ferner kann für das spätere Bauspar-Darlehen zwischen dem Regel-Tilgungsbetrag und einem individuellen Tilgungsbetrag gewählt werden. Der Rechner bezieht auch Angaben zur Berechnung der individuellen Bausparprämie ein (z. B. Familienstand und zu versteuerndes Einkommen). Die Berechnung basiert auf Bauspar-Produkten der Deutschen Bank Bauspar AG.
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3.4 „FörderBausparen Flex-Rechner“
Der „FörderSparen Flex-Rechner“ ermöglicht die Berechnung eines Wohnriester-Vertrages, der eventuell in eine Baufinanzierung einbezogen werden soll. Der Interessent erhält Informationen über die Bausparsumme, den voraussichtlichen Zuteilungstermin und das bei Zuteilung vorhandene Bausparguthaben. Außerdem wird der während der Ansparphase zu erbringende monatliche Sparbeitrag (Eigenbeitrag) und der während der Laufzeit des Bauspardarlehens zu leistende monatliche Tilgungsbetrag (Kreditrate) ausgewiesen.
https://www.deutsche-bank.de/pfb/content/pk-service-rechner-und-tools.html#layer-39918
3.5 „PrämienBausparen-Rechner“
Der „PrämienBausparen-Rechner“ gibt detaillierte Auskunft über die Höhe eines möglichen Anspruchs auf Wohnungsbauprämie, den voraussichtlichen Zuteilungstermin eines Bausparvertrages, das bei Zuteilung verfügbare Guthaben und das zu tilgende Bauspardarlehen.
https://www.deutsche-bank.de/pfb/content/pk-service-rechner-und-tools.html#layer-39870
3.6 Baufinanzierungs-Rechner
Wer ein Eigenheim erwerben bzw. errichten möchte, der ermittelt mit dem Baufinanzierungs-Rechner anhand der bisherigen monatlicher Kaltmiete, einem während der Darlehens-Laufzeit möglichen monatlichen Zusatz-Sparbeitrag und dem zur Verfügung stehenden Eigenkapital einen überschlägigen persönlichen Finanzrahmen für den Erwerb einer eigengenutzten Immobilie.
Bei der Berechnung werden ein von der Deutschen Bank empfohlener Mindest-Eigenkapital-Anteil von 20 Prozent, ein Nominalzinssatz des Immobilienkredites von 3,5 Prozent und eine anfängliche jährliche Tilgung von 1,5 Prozent zugrunde gelegt.
https://www.deutsche-bank.de/pfb/content/pk-immobilie-baufinanzierung.html?pfb_tab=35685-35690
3.7 „BaufiRaten-Rechner“
Der „BaufiRaten-Rechner“ berechnet die monatliche Kreditrate anhand von
- Kaufpreis bzw. Herstellungskosten,
- eingesetztem Eigenkapital,
- Darlehensbetrag,
- anfänglicher jährlicher Tilgung und
- Zinsbindung (wahlweise 5, 10 oder 15 Jahre und unter Ansatz eines aktuellen Beispiel-Zinssatzes und eines Fremdfinanzierungs-Anteils ab 70 Prozent des Kaufpreises)
- Ausgewiesen wird außerdem die bei Ablauf der Zinsbindungsfrist noch vorhandene Restschuld.
- Unberücksichtigt bleiben Nebenkosten, die im Zusammenhang mit der Grundschuld-Bestellung anfallen (z. B. Kosten für Notar und Grundbuchamt).
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3.8 Modernisierungsrechner
Der Modernisierungsrechner ermöglicht es, Modernisierungskosten genauer abzuschätzen. Der Gesamt-Modernisierungsbedarf ergibt sich aus der Summe von elf möglichen Einzelpositionen wie Dachisolierung, Photovoltaikanlage, Fassade, Heizung, Küche, Badsanierung, Fußböden und Wintergarten. In den Einzelpositionen können z. B. Quadratmeter-Zahlen eingegeben oder konkrete Kostenbeträge durch Schieberegler eingestellt werden. Außerdem erscheint jeweils eine aussagekräftige Erläuterung zum üblicherweise entstehenden Modernisierungsaufwand.
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3.9 „Immobilienatlas“
Der Immobilienatlas vermittelt Anhaltspunkte, wo sich in Deutschland ein Immobilienkauf derzeit besonders lohnt. Hierzu können sich Interessenten vor einem Wohnungskauf die Wohnungspreise und Mieten in den verschiedenen regionalen Wohnungsmärkten interaktiv anzeigen lassen. Aufgeführt werden für mehrere Standorte je Wohnregion
- der Anstieg der Wohnungs-Kaufpreise für Neubauten zwischen Dezember 2009 und Dezember 2015,
- der durchschnittliche Anstieg der Wohnungsmieten in Neubauten zwischen Dezember 2009 und Dezember 2015,
- die Kennziffer „Erschwinglichkeit“ von Wohnraum als Verhältniszahl zwischen dem „mittleren Wohnungspreis“ und der Kaufkraft der jeweiligen Region (je niedriger der angegebene Wert der Kennziffer, desto „erschwinglicher“ ist das Wohnungseigentum in der jeweiligen Teilregion),
- die Rendite von vermieteten Neubauten (2015) und
- die „relative Attraktivität“ von Immobilien, die die Veränderung der „Erschwinglichkeit“, also letztlich die aktuelle Tendenz der Nachfrage nach Immobilien wiedergibt. (gemäß „Immobilienatlas“ Anfang August 2016)
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Vorteile der Finanzierungsrechner der Deutschen Bank
Die Finanzierungsrechner und sonstigen Tools der Deutschen Bank sind übersichtlich aufgebaut und zeichnen sich durch Benutzerfreundlichkeit aus. Der Baufinanzierungsinteressent erhält wertvolle Anregungen zu seinem Immobilien-Projekt – von der regionalen Auswahl des Immobilien-Standortes und der Einbeziehung von Fördermitteln bis zu den möglichen Konditionen eines Immobilienkredites.
4. Konditionen einer Deutschen Bank Baufinanzierung
4.1 Kreditzweck
Zu den Kreditzwecken der Deutsche Bank Baufinanzierung gehören die Errichtung, der Kauf und die Modernisierung von eigen- oder fremdgenutzten Immobilien.
4.2 Annuitätendarlehen
Baufinanzierungen der Deutschen Bank sind gewöhnlich Annuitätendarlehen mit einem Festzinssatz während einer Zinsbindungsfrist. Annuitätendarlehen werden mit einer während der gesamten Zinsbindungsdauer konstanten Kreditrate bedient, in der die Tilgungs- und Zinsanteile enthalten sind. Wegen der kontinuierlichen Darlehenstilgung reduzieren sich die Kreditzinsen allmählich, während der Tilgungsanteil entsprechend ansteigt.
4.3 Zinssätze
In den Webtexten der Deutschen Bank und auch in den Finanzierungsrechnern werden einige („repräsentative“) Beispiels-Konditionen aufgeführt.
Wer einen etwas breiteren Überblick über die Baufinanzierungszinsen der Deutschen Bank erhalten will, der wird bei unserem Baugeldrechner mit Vergleich fündig. Hier finden Sie aktuelle Effektivzinssätze, u. a. der Deutschen Bank, gestaffelt nach Kreditbeträgen, Beleihungsauslauf, Zinsbindungsfrist und anfänglichem Tilgungssatz, soweit die Deutsche Bank Konditionen für die einzelnen Kategorien bekanntgegeben hat.
Tipp!
Der im Einzelfall offerierte Kreditzins hängt jedoch maßgeblich von der individuellen Bonität des jeweiligen Kreditnehmers, aber auch von der Höhe des Immobilienkredites ab. Bei niedrigen Darlehensbeträgen wird ein etwas höherer Effektivzins berechnet.
Hinweis!
Die eigenen Baufinanzierungen der Deutschen Bank gehören nicht immer zu den zinsgünstigsten. Aus unserem Zinsvergleich ergibt sich, dass die Standardkonditionen der Deutsche Bank Baufinanzierung sich öfters im unteren Bereich des Mitbewerber-Vergleichs bewegen.
Positiv heben sich einige Darlehens-Angebote mit 100- prozentiger Beleihung und Volltilgerdarlehen ab , bei denen die Konditionen der Deutsche Bank häufiger eine vordere Rangstelle einnehmen.
Die Deutsche Bank offeriert nicht nur eigene Baufinanzierungs-Darlehen, sondern vermittelt auch Immobilienkredite anderer Anbieter. Baufinanzierungs-Interessenten sollten unbedingt nach diesen alternativen Kredit-Angeboten fragen und einen Konditionsvergleich vornehmen.
4.4 Darlehenssumme
Die Mindest-Darlehenssumme einer Baufinanzierung der Deutschen Bank beträgt 25.000 Euro. Der theoretische Maximalbetrag liegt bei 5.000.000 Euro. Bei kleineren Darlehensbeträgen erhebt die Deutsche Bank (wie andere Institute auch) einen Zinszuschlag.
4.5 Zinsbindungsfristen
Die Deutsche Bank offeriert Zinsfestschreibungen von bis zu 30 Jahren.
4.6 Tilgung
Als anfängliche jährliche Tilgung sind bei einer Deutsche Bank Baufinanzierung 1 bis 10 Prozent oder auch eine Volltilgung möglich. Während einer Zinsbindungsfrist kann der ursprünglich vereinbarte Tilgungssatz zweimal kostenlos geändert werden.
Die Deutsche Bank vereinbart auf Wunsch jährliche Sondertilgungen bis zu 5 Prozent der Darlehenssumme. Wer sich zusätzliche Sondertilgungsmöglichkeiten einräumen lassen will, der muss mit einer Kreditzins-Erhöhung um etwa 0,05 Prozent rechnen.
4.7 Bereitstellungszinsen
Falls der Darlehensnehmer seinen Immobilienkredit innerhalb einer gewissen Zeit nach Kreditvertrags-Abschluss nicht in Anspruch nimmt, so belastet die finanzierende Bank ihrem Kunden so genannte Bereitstellungszinsen.
Die Deutsche Bank berechnet Bereitstellungszinsen in Höhe von monatlich 0,25 Prozent auf den nicht in Anspruch genommenen Kreditbetrag
- bei Neubauten: ab dem 7. Monat nach Kreditzusage und
- bei Bestandsobjekten: ab dem 2. Monat nach Kreditzusage.
Hinweis!
Der Bereitstellungszins-freie Zeitraum von einem bis sechs Monaten ist deutlich kürzer (für den Kunden ungünstiger) als bei etlichen Mitbewerbern. Einige Banken berechnen Bereitstellungsprovision nach sechs Monaten, während andere Institute bis zu zwölf Monate nach Kreditzusage auf Bereitstellungszinsen verzichten.
4.8 Zinssicherung durch Forward-Kredite
Kreditnehmer, die erst in einiger Zeit eine Baufinanzierung abschließen möchten oder nach Ablauf einer Zinsbindungsfrist einen Anschlusskredit für die verbliebene Restschuld benötigen, können sich frühzeitig durch Abschluss eines „Forward-Kredites“ – gegen einen Zinszuschlag - die aktuell günstigen Bauzinsen sichern und außerdem langfristige Planungssicherheit herstellen. Forward-Darlehen der Deutschen Bank können bis zu vier Jahre im Voraus abgeschlossen werden.
Für jeden Monat der Vorlaufzeit erhöht sich der Deutsche-Bank-Darlehenszins um 0,015 Prozent-Punkte.
https://www.deutsche-bank.de/pfb/content/pk-immobilie-forwarddarlehen.html
Tipp!
- Einige andere Kreditinstitute ermöglichen den Abschluss von Forward-Darlehen bereits fünf Jahre vor Auslaufen einer Zinsbindung.
- Ein Forward-Kredit-Konditionsvergleich der FMH Finanzberatung ist unter https://forward.fmh.de/rechner/fmh2/ abgebildet. Zum Stichtag 1. August 2016 lag die Deutsche Bank mit ihren Forward-Konditionen eher im unteren Drittel der Wettbewerber, teilweise sogar auf dem letzten Platz.
- Zum Ende einer Zinsbindungsfrist ist ein Wechsel des finanzierenden Kreditinstituts ohne Vorfälligkeitsentschädigung möglich.
5. Sonderformen der Deutsche Bank Baufinanzierung
5.1 Die „GrüneBaufinanzierung“ der Deutschen Bank
In eine Deutsche-Bank-Baufinanzierung können alle für wohnwirtschaftliche Zwecke vorgesehenen Förderkredite der Kreditanstalt für Wiederaufbau einbezogen werden. Die „Deutsche Bank GrüneBaufinanzierung“ kombiniert einen Finanzierungsanteil der Deutschen Bank mit einem KfW-Darlehen zur Förderung energieeffizienten Bauens oder Sanierens.
https://www.deutsche-bank.de/pfb/content/pk-immobilie-gruene-baufinanzierung.html
Vorteile
- günstige Darlehens-Zinsen
- bis zu fünf tilgungsfreie Jahre auf den KfW-Finanzierungs-Anteil
- bei Erreichen des Standards KfW-Effizienzhaus 40 Plus: einmaliger Tilgungszuschuss der KfW (bis zu 15.000 Euro bei Eigenheimen, 27.500 Euro bei Sanierungen)
5.2 „Deutsche Bank FamilienBaufinanzierung“
Die „speziell für Familien mit mindestens einem kindergeldberechtigten Kind entwickelte FamilienBaufinanzierung“ kombiniert eine Deutsche Bank Baufinanzierung und eine Bauspar-Finanzierung.
Vorteil: Die Deutsche Bank zahlt einen einmaligen Bonus von 250 Euro je Kind, maximal 500 Euro.
5.3 „Deutsche Bank WohnDarlehen“
Das Wohndarlehen verbindet eine Vorfinanzierung mit einem Bausparvertrag.
Vorteil: Die Immobilie kann bereits vor Zuteilung des Bausparvertrags errichtet, gekauft oder saniert werden.
5.4 „Deutsche Bank FörderWohnDarlehen“
Das FörderWohnDarlehen besteht aus der Kombination eines Vorfinanzierungsdarlehens und eines Riester-geförderten Bausparvertrags.
Vorteil: Verringerung der monatlichen Kreditraten durch staatliche Fördermittel.
6. Die Versprechen der Deutschen Bank
Die Deutsche Bank verspricht „Top-Konditionen und Beratung nach Maß“, insbesondere
- eine „flexible“ Finanzierung (Laufzeiten, Tilgungssatz-Änderungen, Sondertilgungen, Berücksichtigung öffentlicher Fördermittel)
- eine „persönliche“ Finanzierung (Beratung auch außerhalb von Öffnungszeiten, „vorläufige Kreditentscheidung“ schon im Erstgespräch, falls alle entscheidungsrelevanten Unterlagen zum Gesprächstermin vorliegen)
- eine „sichere“ Finanzierung (Zinsbindung bis zu 30 Jahren, 100-Prozent-Finanzierungen möglich)
Hinweis!
100-Prozent-Finanzierungen haben sich in der Vergangenheit häufig als besonders risikoreich herausgestellt. Auch die Deutsche Bank empfiehlt an anderer Stelle einen mindestens 20-prozentigen Eigenmittel-Anteil an der gesamten Baufinanzierung.
Daher ist nicht nachzuvollziehen, warum die Deutsche Bank eine 100-Prozent-Finanzierung als „sichere“ Finanzierung hervorhebt. Grundsätzlich ist das Gegenteil der Fall – auf einen ausreichenden Eigenkapital-Anteil sollte in aller Regel nicht verzichtet werden.
7. Auszeichnungen und Testergebnisse
Nach einer von der Deutschen Bank erstellten Übersicht erhielt das Institut zwar diverse Auszeichnungen im Investmentbanking-Bereich, kaum aber in der Baufinanzierung (https://www.db.com/company/de/wer-wir-sind.htm, unter „Was wir sind“)
- Die Deutsche Bank wirbt im Produktbereich Immobilienfinanzierung nur mit einem von der FMH Finanzberatung zuerkannten ersten Platz bei Baufinanzierungs-Darlehen mit 15-jähriger Zinsbindungsfrist und schneller Tilgung
- Weitere Auszeichnungen der FMH Finanzberatung zwischen 2011 und 2015 (mit denen die Deutsche Bank aber offenbar nicht auf ihrer Webseite wirbt) sind unter https://auszeichnungen.fmh.de/preistraeger/deutsche-bank aufgeführt. Dabei handelt es sich unter anderem um eine mehrfache Auszeichnung in der Kategorie „Bestes Darlehen für Modernisierung“ (2012 bis 2015).
Hinweis!
Auszeichnungen sollten mit Vorsicht bewertet werden. Angesichts der Vielzahl von teilweise hoch spezialisierten und auf enge Themenbereiche begrenzten Preise dürfte es manchen Banken schwerfallen, in keiner der zahlreichen Kategorien auf den Sieger-Listen zu erscheinen.
8. Vorteile und Nachteile der Deutsche Bank Baufinanzierung
Vorteile
- bundesweites Filialnetz
- hohe Beratungskompetenz
- hervorragende Online-Tools und Finanzierungsrechner
Nachteile
- Die Konditionen der Deutsche Bank Finanzierungen sind öfters ungünstiger als im Durchschnitt des Wettbewerbs (Zinssätze, bereitstellungszinsfreier Zeitraum, Vorlauffrist für Forward-Darlehen)
- erheblicher Vertrauensverlust durch zahlreiche Skandale und Rechtsstreitigkeiten
Über den Autor
Hartmut Zimmer
Hartmut Zimmer, Jurist und langjähriger Vertriebsdirektor einer deutschen Großbank, war u. a. zuständig für den Vertrieb von Baufinanzierungen und gewerblichen Krediten. Besonders intensiv befasste er sich mit den Risiken fehlerhaft konstruierter Baufinanzierungen anlässlich der Sanierung eines umfangreichen Kreditportfolios.
Hartmut Zimmer ist Autor zahlreicher Fachartikel zu Finanzprodukten und Wirtschaftsrecht.